Dorfkirche Beerwalde

von Pfarrer i.R. Klaus Pfeiffer, Beerwalde

 

Es ist nicht die erste Kirche, die in den Jahren 1738/39 in Beerwalde gebaut wurde, sondern die dritte!

 

Vom Bau der ersten Kirche - auch von ihrem Standort - wissen wir nichts. Es ist aber durchaus anzunehmen, daß sie in der Zeit der Besiedlung unserer Gegend und der Entstehung unserer Dörfer gebaut wurde ( vermutlich um 1180...82 ).

 

Aus der Meißner Bistumsmatrikel von 1346 erfahren wir, daß Beerwalde einen jährlichen Altarzins zu zahlen hatte und eine Urkunde des Klosters Zschillen verzeichnet im Jahr 1428 einen Steuer-Beitrag des Pfarrers von Beerwalde. Aus beiden Angaben kann man schließen, daß Beerwalde spätestens zu diesem Zeitpunkt eine eigene Kirche und einen Pfarrer hatte.

 

Diese erste Kirche hat dann wohl bis in die Zeit der Hussiten-Kriege bestanden. Von Döbeln her kommend, das sie am 23.9.1450 in Schutt und Asche legten, zogen die böhmischen Heerhaufen weiter nach Mittweida, das ihnen am 25.9. zum Opfer fiel. Am 24. September 1450 fielen sie in das Gebiet der  "Herrschaft Kriebstein" ein, verwüsteten die zur Burg und Schloß Ehrenberg gehörenden Güter Beerwalde und Ehrenberg und schonten dabei auch die Dörfer nicht. Spärliche Berichte davon lassen die grauenvollen Ereignisse nur ahnen.

Allgemein wird angenommen, daß die erste Beerwalder Kirche damals dem Morden und Sengen ebenfalls zum Opfer fiel.

Von einem Wiederaufbau oder Neubau (der zweiten Kirche) erfahren wir auch nichts, jedoch von Kirchenvisitationen im Kriebsteiner Bereich in den Jahren 1577/78.

Die 7 zum Kriebsteiner Patronat gehörenden Kirchspiele Waldheim, Hartha, Grünberg, Erlau, Beerwalde mit Tanneberg, Reinsdorf und Schweikershain wurden zu einem kleinen Kirchenkreis mit dem Namen "Inspection Waldheim" zusammengefaßt und blieben bei der Superintendentur Meißen.

 

Von dieser zweiten Beerwalder Kirche erfahren wir erst wieder,  als ihr Bestand baulich gefährdet war.

25. September 1737: "Nachdem Ihro, des Herrn Generals von Milckau Excellenz, als hiesiger Gerichtsherr entschlossen sind, künftiges Frühjahr - gebe es Gott - die Kirche von Beerwalde von Grund neu aufbauen zu lassen, zumaße solche in dermaßen baufälligem Zustand sich befindet, daß sowohl am Turm als dem Kirchengebäude selbst, KEINE REPARATUR UND FLICKWERK mehr helfen wolle..." (Brief an den Patronatsherrn auf Kriebstein).

Am 29. März 1738 schreibt dieser, zusammen mit dem Superintendenten von Waldheim, an das "Oberkonsistorium" in Dresden und fügt einen Berichtsentwurf an König Friedrich August II. (Sohn August des Starken) hinzu:

"Eurer königlichen Majestät ...sollen wir aller untertänigst hierdurch berichten, wesmaße die Kirche,  in dem zu meinem, des Generals zu Milckau,  Rittergute Kriebstein und meiner Inspection anvertrauten Gemeinden gelegene Dorf Beerwalde,  als ein uraltes Gebäude dermaßen eingegangen und baufällig geworden, daß nunmehr keine Reparatur mehr in dem letzten Jahrhundert erfolget.... nicht nur der Turm, und das Dach,  sondern auch der Grund auf der einen Seite nicht mehr haltbar sein will..."

 

Im Verlaufe des Frühjahrs bedrängt der ungeduldig gewordene Beerwalder Pfarrer, Samuel Ephraim Thessel den Patronatsherrn v. Milkau,  wann endlich sie  "einen Anfang, die Kirche einzureißen, machen sollen"... und was mit der Linde, die bei der Kirche steht, geschehen soll - "weggeschafft oder nur geköpft...".

Er bekommt kurz danach Bescheid, daß  "mit der Einreißung der Kirche angefangen werde, wann man will...". Die Notiz zur Linde ist unlesbar.

 

Die Baugenehmigung des Konsistoriums Dresden datiert vom 16. April 1738 wurde am 30. April einem aus 10 Vertretern von Beerwalde, Höfchen und Tanneberg in Kriebstein - zusammen mit einer Verordnung zur Finanzierung, zu "Spann- und Handdiensten" -  übergeben. Leider klafft bei den erhalten gebliebenen Briefen Pfarrer Thessels dann eine große Lücke bis September 1738.

 

Die jetzige (dritte) Beerwalder Kirche war da schon längst im Bau! Vermutlich hatte man sogar im Frühjahr die direkte Baugenehmigung gar nicht abgewartet, sondern  die großzügige Bemerkung des Kirchenpatrons v. Milckau ( "wann man will...") einfach wörtlich genommen! Wann der Abriß begann, läßt sich nicht mehr feststellen. Aber die älteste erhalten gebliebene Lohnliste für Tagelöhner stammt vom 28. April 1738: "...davon 2 Tagelöhner Kalk und einer Leim gemacht, einer aber hat Steine zugefahren..." - wieweit man da wohl schon mit dem Bau gewesen ist?

Den Sommer über, und bis in den September hinein hat der "Bau-Aufsicht" führende Beerwalder Pfarrer Thessel immer wieder Grund zur Klage: Es klappt nicht so richtig mit den Kalk- und Sandfuhren, ebenso wenig mit den Werkstücken aus Rochlitz (Porphyr) für Fenster- und Türen-Einfassungen. Aber er nimmt die zu diesen Diensten verpflichteten Bauern unserer Dörfer auch wieder in Schutz: "Sie haben allesamt viel auf dem Halse,... einen Tag um den anderen Sand fahren, überdies sonst fast täglich andere unentbehrliche Fuhren tun...,  und es haben ja alle auch noch ihren eigenen Feldbau abzuernten und Hof-Dienste beim Rittergut zu leisten...!"

Aber das Haupt-Problem bei dem ganzem Unternehmen war und blieb die Geldnot,  und bereits am 15.September 1738 war ihm klar, "...daß die Ausgaben bereits so hoch angewachsen, daß von dem übrigen Reste der Bau nicht ausgeführet werden kann...; Wobei aber heilig versichern kann, daß, soviel nur immer möglich, aufs sparsamste Hausgehalten wird, so daß kein Creutzer ohne dringende Not ausgegeben wird...!"

 

Die kleine Kirchgemeinde Beerwalde konnte die Baukosten aus eigenen Mitteln unmöglich aufbringen. Eine finanzielle Hilfe der Tochtergemeinde Tanneberg war wohl mehr ein Zeichen der Verbundenheit miteinander - Beerwalde hat sich später bei einem Tanneberger Bauvorhaben revanchiert. Und obwohl der Patronatsherr v. Milkau 1000 Taler (sowie Bauholz, Dach- und Mauerziegel) stiftete, wurden zusätzlich "Landeskollekten" für den Beerwalder Kirchenbau gesammelt (z.B. in den "Kirchenkreisen" Waldheim, Freiberg, Pirna, Dresden und Oschatz).

 

In einer Art  "Jahres-End-Bericht" vom 31.12.1738 lesen wir: "Darum wohl...der Kirchenbau bis mit Ausgang verflossenen Monats Oktober dergestalt möglichst beschleunigt worden, daß die Kirche und Mauern völlig aufgeführt und unter Dach gebracht, der Turmbau auch bis auf die Schieferarbeit vollführet worden ist".

Mit den übrigen Arbeiten hatte man aber noch bis Oktober 1739 vollauf zu tun:

 

  • April/Mai 1739: ein Geringswalder Tischler baute die Patronats-Loge und den Beichtstuhl (beides seit einer Innenerneuerung, evtl. 1895, nicht mehr vorhanden)

      Holzarbeiten an den Emporen abgeschlossen

  • Mai/Juni 1739: Außenputz (wohl an der gesamten Kirche) und Weißen des Inneren.
  • 24.Juli 1739: Die Aufstellung des von einem Rochlitzer Tischler angefertigten Kanzelaltars ist abgeschlossen. Den Taufstein hat er noch nicht fertig! Der Turmknopf (Gewicht 65,5 Pfund) wurde aus Freiberg geholt, er soll mit der vom Beerwalder Schmied aus Kupfer gefertigten Wetterfahne (Gewicht 22 Pfund)  "künftigen Dienstag" aufgesetzt werden.
  • 3.August 1739: Der vorgesehene Leipziger Maler sagt wegen Überlastung alle von ihm  zugesagten  Arbeiten ab.
  • 25.August 1739: Abschluß eines Arbeitsvertrages mit dem Dresdener Maler Kirchner; der Entwurf für die "Kirchenmalerei" war auch erst kürzlich eingegangen.
  • 7.September 1739: Obgleich noch Vieles fertiggestellt werden muß, kann Pfarrer Thessel dem Kirchenpatron mitteilen (man hört ihn förmlich dabei aufatmen): "Ich hoffe, es soll mit göttlicher Hilfe die Kirche in 5 Wochen zur Einweihung fertig sein...!"
  • Am Reformationstag, 31. Oktober 1739,  fand die Weiheder neu erbauten Kirche statt,das sagt die von einem Unbekannten geschriebene Orts-Chronik im Pfarrarchiv Beerwalde als einzigen Satz dazu.

 

So umfangreich die Informationen über den Kirchenbau und dessen Vorbereitungen auch sind, so total schweigen sich alle Quellen über die Kirchweihe aus.

Man erhält aus den letzten Briefen Pfarrer Thessels den Eindruck, die Kirchgemeinde und er selbst ist durch die Ereignisse rund um den Kirchenbau reichlich überfordert worden, nicht zuletzt durch die finanzielle Not.

Der Patronatsherr,  Moritz Friedrich v. Milkau, starb nur ein halbes Jahr später, am 5.August 1740 und wurde in seiner anderen Patronats-Kirche in Lebusa beerdigt.

Pfarrer Thessel starb am 17.Mai 1748 und wurde in der Beerwalder Kirche beerdigt.

 

Darstellende Beschreibung der Beerwalder Kirche                                      

Sie steht - wie wohl schon ihre Vorgängerinnen - auf dem in der Mitte des Dorfes gelegenen Friedhof. Über der Sakristeitür an der Südseite erinnert eine Porphyrtafel an die Verdienste des Patrons um den Kirchen-Neubau und erwähnt dabei seine zweite Patronatskirche Lebusa ( bei Schlieben

im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg).

Zahlreiche Hinweise lassen schließen, daß die Lebusaer Kirche nach Entwürfen von Matthäus Daniel Pöppelmann (dem Erbauer des Dresdener Zwingers) in den Jahren 1725-27 erbaut wurde.

 

Diese Kirche muß auch der "sächsische Landbaumeister" David Schatz gekannt haben, der die Entwürfe für die Beerwalder Kirche gefertig hat. Immerhin urteilt ein Fachmann: "Der Beerwalder Kanzelaltar ist eine Nachbildung des großartigen Altaraufbaus der Kirche in Lebusa". David Schatz ist bekannt und geschätzt als Urheber zahlreicher Gartenanlagen, Schlösser und vor allem Kirchen der Barockzeit (vornehmlich in Sachsen). Die Kirchen von David Schatz haben weder spektakuläre Bauform  noch außergewöhnliches Ausmaß, und doch erlangte er damit eine Bedeutung für den protestantischen Kirchenbau Sachsens in der Barockzeit.

Genau dies trifft auch für die in Bruchstein-Mauerwerk ausgeführte Beerwalder Kirche zu.

Ob sie außen, wie jetzt nur der Turm  ringsum verputzt gewesen ist, wurde nicht nachgewiesen. Bis zur umfassenden Erneuerung 1895 gab es im Bereich der hinteren Fenster an der Nord- und Südseite Eingangstüren, die zugunsten eines Hauptportals im Turm entfernt wurden.

An ihrer Stelle ist jetzt je ein den übrigen Fenstern angeglichenes großes Fenster. Die ursprünglich runden Zifferblätter der Turmuhr wurden durch quadratische ersetzt und das Traufgesims, das ursprünglich die Zifferblätter bogig überdeckte, gerade gestaltet. Dächer und Turm sind in Schiefer eingedeckt.

 

Der schlichte Saalbau ist an drei Seiten von Emporen umgeben, die vermutlich beim Umbau 1895 gekürzt wurden und damit den Altarraum insgesamt freier erscheinen lassen. Sie werden von schlanken Hermenpfeilern (sich nach unten verjüngenden Holzsäulen) getragen.

Die Zierplatten in den  Emporenfeldern waren ursprünglich rot-braun marmoriert (wohl wie die Säulen des Altars), trugen in einer späteren Fassung Bibelworte und sind jetzt farblich wie der Logenprospekt aus Cröbern (siehe unteres Bild)  gestaltet.

Eindeutig im Mittelpunkt steht der (dem Lebusaer ähnliche) Kanzelaltar, der in seiner ursprünglichen Farbfassung erhalten ist. Je ein Säulenpaar links und rechts trägt ein massives Gebälk, das von einem Gottesauge mit Strahlenkranz bekrönt ist.

Kanzelkorb und Kanzelbaldachin sind reich verziert, die Engelsköpfe und die Kartusche sind auch beim Taufstein vorhanden.

Die in ihrer Farbgebung den aus Rochlitzer Porphyr gefertigten Fenstereinfassungen angepaßten Säulen enden in  Kapitellen, die ebenso wie die übrigen Verzierungen vergoldet sind. Das alles hebt sich wirkungsvoll vom Weiß als Grundfarbe ab und gibt dem Altar ein würdevolles Erscheinungsbild.

 

Der Taufstein

Der vom Rochlitzer Tischler erst 1740 gelieferte Taufstein, der zugleich als Lesepult dient, ist im Zusammenklang mit der Kanzel besonders liebevoll gestaltet.

Auch er hat Kelchform, ist mit Engelsköpfen und an den Seiten mit Kartuschen geschmückt, die farblich gestaltet bzw. mit Bibelsprüchen versehen sind, die sich auf die Taufe beziehen.

Dieser Taufstein ist eine in Holz ausgeführte Nachbildung des nach Entwürfen von David Schatz gestalteten Taufsteins in Gautzsch (heute Lutherkirche Markkleeberg-West).

Er hat auch in unserer Zeit eine bewegte Geschichte:

 

Am 31.8.1927 wendet sich das Landesamt für Denkmalpflege, Dresden,  an das Landeskirchenamt, ob sich denn der Beerwalder Taufstein mit landeskirchlicher Genehmigung auf Schloß Kriebstein befände. Tatsächlich gibt es eine Postkarte, die den Beerwalder Taufstein im Burgmuseum zeigt. Was voraus gegangen ist, und was eventuell nachfolgend(allerdings erfolglos!) unternommen worden ist, läßt sich nicht eindeutig klären.

Jedenfalls gelang es dann erst nach 1960 und einigen Verhandlungen mit dem Rat des Kreises Hainichen, dem ja  inzwischen das "Kreismuseum Burg Kriebstein" unterstellt war, diesen Taufstein für die Beerwalder Kirche zurück zu erlangen.

Dabei dienten die Engelsköpfe und Kartuschen an Taufstein und Kanzel als Nachweis für die Zusammengehörigkeit.

Seit der nachfolgenden Restaurierung ist er wieder ein Schmuckstück unserer Kirche.     

 

Loge und Orgel

Die Patronatsloge (die "Ehrenplätze" des Kirchenpatrons und seiner Familie) befindet sich gegenüber der im Süden angebauten Sakristei an der Nordseite des Kirchenschiffs. Sie war ursprünglich mit einem Prospekt (einer verzierten und mit Glasfenstern versehenen "Schauseite") vom Kirchenraum getrennt. Bei einer Erneuerung der Kirche ( wahrscheinlich 1895) ist dieser Prospekt entfernt worden.

 

Als im Zuge der Braunkohlen-Gewinnung das Dorf Cröbern (ehemals Leipziger Land) der Grube weichen mußte, wurde auch die dortige Kirche abgetragen. Wertvolle Einbauten (Altar, Orgel usw.)wurden anderen Kirchen überlassen.

So erhielt Beerwalde 1975 von Cröbern den jetzigen Logen-Prospekt, der in seiner farblichen Gestaltung bei der Innenerneuerung 1982 an den Emporenfeldern der hiesigen Kirche Beachtung fand.

 

Über die Orgel in der 1738/39 erbauten Beerwalder Kirche erfahren wir nichts. Im Gegensatz dazu hatte Lebusa noch eine Silbermann-Orgel erhalten, die auch heute noch bei Konzerten zum Einsatz kommt.

Ebenfalls bei der umfassenden Erneuerung 1895 (siehe oben:Logen-Prospekt, Turm-Portal, Gestühl usw.) wurde eine neue, pneumatische Orgel gestiftet und von Meister Kreutzbach aus Borna erbaut.

Deren Prospekt-Pfeifen sollten  während des 1.Weltkriegs zur Herstellung von Kriegsmaterial abgeliefert werden. Schon ausgebaut, konnten sie gerade noch gerettet werden.

Bei einem verheerenden Blitzschlag in den Kirchturm 1926 wurde auch die Orgel teilweise beschädigt, so daß sie bei der

Innenerneuerung 1927/28 neu aufgebaut werden mußte und den heutigen (etwas nüchternen) Prospekt erhielt.

Über Jahre hinweg lag die Gestaltung und Betreuung in Händen der Rochlitzer

Orgelbau-Firma Schmeisser.

 

Kartusche

Beachtenswert ist auch die jetzt an der Südseite neben dem Sakristeieingang angebrachte, sehr schön gestaltete "Kartusche".

Sie ist die hölzerne Grabtafel für den zur Bauzeit amtierenden Beerwalder Pfarrer Samuel Ephraim Thessel, der ja im Mai 1748 in der Kirche bestattet wurde. Seinem Briefverkehr mit dem damaligen Kirchenpatron Moritz Friedrich von Milckau (auf Kriebstein) verdanken wir fast ausschließlich genaue Kenntnisse über den Kirchenbau.

Diese 45  Briefe sind neben verschiedenen Dokumenten zum Bau erhalten geblieben und befinden sich im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig (Akte "Grundherrschaft Kriebstein"  Nr. 610).

 

Ebenfalls beachtenswert sind eine Reihe alter Grabsteine (zum Teil von ehemaligen Pfarrern von Beerwalde und Tanneberg),die aus Gründen der Erhaltung in den Kirchen-Innenraum gestellt wurden.

 

Geläut und Turmuhr

Die alten Beerwalder Bronze- Glocken fielen dem 1.Weltkrieg zum Opfer; zwei davon  mußten am 11.2.1918  abgeliefert werden. Am 25.9.1921 wurden dann die neuen Glocken geweiht, es konnten leider nur Gußstahl-Glocken beschafft werden (1100 kg, 529 kg, 304 kg).

Auch wenn dies den Vorteil hatte, daß sie im 2.Weltkrieg nicht abgeliefert werden mußten, so bereiten sie heute vielen Kirchgemeinden, wie auch Beerwalde zunehmend Probleme wegen der Material-Beschaffenheitt. Auch der gleichzeitig erstellte Stahl-Glockenstuhl bereitet künftig Sorgen.

 

Die Turmuhr hatte bis 1918 nur 2 Zifferblätter und je nur einen Stundenzeiger. So mußte man die Zwischenzeiten (Viertel. Halb. Dreiviertel) einfach schätzen. Das änderte sich 1920/21, als eine neue Turmuhr mit nunmehr 3 Zifferblättern installiert wurde.

Das Uhrwerk mußte mehrfach überholt werden, steht auch noch an seinem Platz, aber nur das Zeigerwerk tut heute weiter seinen Dienst.

 

Pfarrhaus und Friedhof

Der Friedhof war von jeher verhältnismäßig klein und wurde 1935 Richtung Süden erweitert. In seinem ursprünglichen Teil zwischen Kirche und südlicher Abschlußmauer der Niethammer-Gräber stehen noch verschiedene alte Grabmäler.

Das Pfarrhaus, ursprünglich Teil eines Drei-Seiten-Hofes (dessen Scheune, südlich an der Oberen Dorfstraße gelegen, wegen Baufälligkeit abgerissen wurde), brannte 1723 ab und wurde im gleichen Jahr wieder aufgebaut.

Leider wurde bei diesem Brand auch das gesamte Pfarrarchiv vernichtet, so daß die Kirchenbücher erst zu diesem Zeitpunkt beginnen.

1865 wurde das Pfarrhaus völlig umgebaut und erhielt dabei wohl seine heutige Gestalt.

Bis zur Vergabe in Erbpacht im Jahre 1999 (Vertrags-Abschluß im Sommer 2001) wohnte immer der amtierende Pfarrer mit seiner Familie in diesem Haus. Seit 2001 hat die Kirchgemeinde noch das Nutzungsrecht für den Gemeinderaum und einige Nebenräume im Erdgeschoß. 

 

Zu weiteren Auskünften bin ich - soweit  möglich - gern bereit.

Anschrift: Klaus Pfeiffer, Obere Dorfstr. 21c, 09306 Erlau OT Beerwalde

E-Mail: klaus-bw@arcor.de

 

Benutzte Quellen:

Alte Sächsische Kirchengalerie ( 1837- 45)

Neue Sächsische Kirchengalerie ( 1910-14 )

Briefe von Pfarrer Samuel Ephraim Thessel (zwischen 1737- 40,  Sächsisches Staatsarchiv Leipzig)

Aufzeichnungen ('Chronik') meines Vorgängers, Pfarrer Gotthold Müller, Beerwalde

Thomas Trajkovits: "Der sächsische Landbaumeister David Schatz, 1668-1750,

                                   Leben und Werk" (Sax-Verlag Beucha, 2003)

 

 

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