Der Kirchenchor Grünlichtenberg probt immer mittwochs 19.30 Uhr im Pfarrhaus Grünlichtenberg. Interessierte und Neugierige sind immer Willkommen. Notenkenntnisse sind bei uns keine Voraussetzung.
Ansprechpartnerin ist Kantorin Karola Pönitz (Tel.: 034327/51175).
Orgelbauer Christian Friedrich Göthel
Göthel wurde am 6. August 1804 in Borstendorf bei Freiberg in eine Instrumentenbauerfamilie hinein geboren. Anfangs stellte Göthel zusammen mit seinem Vater Geigen und Leierkästen her. Autodidaktisch eignete er sich den Orgelbau an. Seine erste Orgel lieferte er 1839. Zu seinen größten Instrumenten gehört die Grünlichtenberger Orgel als 21. Werk. Am 13. November 1873 starb er in Borstendorf. Sein Grabdenkmal ist erhalten. Es trägt die Inschrift: „Der Mensch stirbt. Sein Werk lebt.“.
Göthel-Orgel in Grünlichtenberg
Aus einer Inschrift Göthels im Gehäuse neben der rechten Seitentür geht hervor, dass die Orgel 1866/67 gebaut und am 24. Oktober 1867 geweiht wurde. Den Dispositionsvorschlag für sein Orgelwerk hatten der Waldheimer Kantor Langer und der Leipziger Universitätsmusikdirektor Dr. Langer begutachtet. Im Ergebnis musste er doch einige Veränderungen an der geplanten Orgel vornehmen. Der Preis betrug 1920 Taler. Die Göthel-Orgel verfügt über 21 Register, die von zwei Manualen und einem Pedal aus bespielt werden können. Im I. Weltkrieg (1917) musste unsere Kirchgemeinde, neben den Kirchenglocken, auch alle 119 Prospektpfeifen aus Zinn abliefern. Der Prospekt ist die verzierte Ansichtsseite der Orgel mit klingenden, aber auch stummen Schmuckpfeifen. Die Rochlitzer Orgelbaufirma Schmeisser wurde 1936 beauftragt, diese fehlenden Pfeifen durch Zinkpfeifen zu ersetzen. Ebenfalls die Firma Schmeisser nahm 1959 eine größere Arbeit an der Orgel vor. Neben Reinigung, Instandsetzung, Wurmimprägnierung, dem Einbau eines Elektroventilators wurde auch eine Veränderung in der Disposition der Orgel vorgenommen. Seit dieser Zeit hat sich an der Orgel nichts verändert. 1997 erfolgte durch den Orgelbauer Helmut Wagner eine große Reinigung der Orgel. Das gesamte Pfeifenwerk (1099 Pfeifen) wurde ausgebaut und gründlich gereinigt, wieder eingesetzt und neu gestimmt. Während der Kirchenrestaurierung 2010 war die Orgel durch Holzplatten und Planen geschützt worden. Im Jahre 2017 erfolgte die Restaurierung des Prospektes, die Rekonstruktion der sichtbaren Zinnpfeifen und eine gründliche Reinigung durch die Orgelbaufirma Rühle aus Moritzburg. Beachtlich ist, dass die Göthel-Orgel seit knapp 150 Jahren fast nicht verändert wurde und somit original erhalten ist.